Nicht alles gleichgültig – aber gleichwertig.
[anett z.]
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In einem Gespräch mit oben genannter Anett fiel dieser Satzbaustein. Und mit dem Kontext, in dem er fiel, finde ich ihn absolut bemerkenswert und ganz offensichtlich ist er hängengeblieben.
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Sie sagte, dass ihr in ihrem Leben und besonders in den letzten 15 Jahren so viel unvorhergesehenes widerfahren sei, was gleichzeitig so viel durcheinandergewirbelt habe, dass sie sich jedwedes Planen abgewöhnt habe. Es käme ja dann eh wieder anders …
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gleichgültig vs gleichwertig
[friendzipper | thomas mersch]
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Kaum, dass mein erster Impuls sich den Weg bahnte und ich einwerfen wollte, dass das ganz schön gleichgültig klänge, sagt sie: »das soll nicht heißen, dass mir alles gleichgültig ist. Gar nicht. Aber mir ist alles gleichwertig, indem ich annehme, was kommt.
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Macht das auch etwas mit Euch, wenn Ihr die Aussage wirken lasst?
Auf instagram schrieb »magicbluelokal«:
»Gleichgültig klingt zuerst nach Resignation. Wenn alle Gültigkeit gleich ist, wird das Gute dem Schlechten gleichgestellt. Unter der Annahme, dass einem Gutes wie Schlechtes egal ist, kein Problem. Aber das macht keinen Sinn. Ohne das Gute kein Selbstantrieb, ohne das Schlechte keine Vorsicht und Sorgfalt.
Entsprechend hilft die Gleich-Wertigkeit auch nicht. Dass mir einer eine Medaille um dem Hals hängt kann nicht denselben Wert haben wie den Hals durchgeschnitten zu bekommen.
Gleichmut ist ein interessanter Weg, wenn die Welt wieder mal zusammenkracht: Es dämpft die Enttäuschung, ohne das Schlechte über- oder unterzubewerten. Ähnlich in guten Momenten. Der Überschwang aufgrund des Guten ist herrlich. Gleichmut schützt aber vor extremen Reaktionen – ohne das Schöne mit dem Schlechten sofort zu verwursten.«
Definitiv ebenso Worte und ein Ansatz zum Nachdenken …